Tragbare Powerstations gehören heute zu den unverzichtbaren Geräten des modernen Alltags – leise, emissionsfrei und äußerst zuverlässig.
Doch so praktisch sie sind, müssen sie irgendwann wieder aufgeladen werden – und das kann seine Zeit dauern.
Was aber, wenn der Akkustand sinkt, während Sie trotzdem weiterhin Ihre wichtigen Geräte versorgen müssen?
Kann man eine tragbare Powerstation sicher benutzen, während sie gerade geladen wird?
Kurzfassung: Ja, in den meisten Fällen können Sie eine Portable Power Station während des Ladevorgangs nutzen. Moderne Geräte unterstützen „Pass-Through-Charging“, also gleichzeitiges Laden und Entladen.
Wie eine tragbare Powerstation den Energiefluss steuert
Im Inneren befindet sich eine Batterie (meist LiFePO₄- oder Lithium-Ionen), ein Batteriemanagementsystem (BMS), ein Wechselrichter sowie verschiedene Regler – alles so ordentlich angeordnet wie Ausrüstung in einem gut sortierten Trekking-Rucksack.
Wenn Sie die Station zum Laden anschließen und gleichzeitig Geräte über AC- oder DC-Anschlüsse betreiben, muss das System zwei Aufgaben gleichzeitig bewältigen: Strom aufnehmen und Strom ausgeben.
Ingenieure nennen dies „Pass-Through-Betrieb“, die meisten Nutzer sagen einfach: „Benutzen während des Ladens“. Diese Technologie ist nicht neu, wurde aber durch moderne BMS-Systeme stabiler und sicherer.
Warum Sie eine Powerstation während des Ladevorgangs nutzen möchten
Outdoor-Enthusiasten profitieren besonders von dieser Funktion.
Kaffeemaschine, Mixer oder ein kleines Induktionskochfeld – all das braucht Energie. Warten, bis die Powerstation vollständig geladen ist, ist oft nicht praktikabel.
Dasselbe gilt für Roadtrips oder Wohnmobilreisen – niemand möchte mehrere Stunden anhalten, nur um eine Batterie aufzuladen.
Ein weiteres häufiges Szenario: Notstrom zu Hause. Wenn der Strom ausfällt, versorgt die Powerstation kritische Geräte und wird gleichzeitig über die Steckdose nachgeladen.
Pass-Through-Charging kann in solchen Momenten entscheidend sein, dennoch sollten Sie die Last im Blick behalten, unnötig starke Verbraucher meiden und eine gute Belüftung sicherstellen.
Sinkt die Effizienz, wenn man gleichzeitig lädt und nutzt?
Viele Nutzer bemerken, dass eine Powerstation beim gleichzeitigen Laden und Nutzen weniger effizient wirkt.
Sie schließen Laptop und Handy an, werfen einen Blick auf die Ladeanzeige – und sie steigt nur langsam. Das täuscht nicht.
Beim Pass-Through-Betrieb wird die eingehende Energie sowohl zum Laden der Batterie als auch zum Versorgen der angeschlossenen Geräte genutzt.
Die tatsächliche Ladegeschwindigkeit kann deutlich geringer ausfallen als im Ruhezustand.
Dies gilt besonders für Solarsysteme. Solarertrag schwankt je nach Sonnenintensität, Winkel und Bewölkung.
Wenn Sie beispielsweise einen Mini-Kühlschrank mit 200 W betreiben, Ihre Solarmodule aber nur 150 W liefern, wird die fehlende Energie aus der Batterie entnommen.
Beeinträchtigt die Nutzung während des Ladens die Batterielebensdauer?
Einige Menschen befürchten, dass häufiger Pass-Through-Betrieb die Batterie schneller altern lässt.
Technisch gesehen kann das vorkommen – aber dank moderner BMS-Systeme ist der Effekt minimal.
Man kann es mit Autofahren vergleichen: Ständiges starkes Beschleunigen belastet den Motor mehr als eine gleichmäßige Fahrweise.
Ähnlich gilt: Wenn Sie die Station moderat und innerhalb der vorgesehenen Leistungsgrenzen nutzen, ist der Betrieb über Tausende von Ladezyklen hinweg sicher.
Wie Sie Ihre Powerstation während des Ladens nutzen, ohne ihre Lebensdauer zu verkürzen
Sie müssen Ihre Ausrüstung nicht übermäßig schonen, aber ein wenig Aufmerksamkeit zahlt sich aus.
Prüfen Sie zuerst die Bedienungsanleitung, um sicherzustellen, dass Pass-Through unterstützt wird. Nicht alle Geräte erlauben dies – erzwungener Betrieb kann Schutzmechanismen auslösen.
Vermeiden Sie außerdem leistungsintensive Geräte, wenn die Powerstation aus einer schwachen Quelle geladen wird.
Wenn Sie zum Beispiel mit 120 W über die Steckdose laden, kann ein Mixer mit 500 W die Ladefunktion ganz stoppen.
Berücksichtigen Sie zudem die Temperatur. Hitze kombiniert mit hoher Belastung beschleunigt die Alterung. Beim Sommer-Camping empfiehlt es sich, die Station zu beschatten oder an einem kühleren Ort zu platzieren.
Andererseits funktionieren Lithiumbatterien in der Kälte weniger effizient – die Leistung kann also unabhängig davon sinken.
Überwachen Sie schließlich die Eingangs- und Ausgangsleistung, entweder direkt am Display oder per App, sofern verfügbar. So behalten Sie leicht den Überblick und erkennen frühzeitig, ob Ihr Setup stabil ist.
Wann Sie die Powerstation nicht während des Ladens nutzen sollten
Obwohl es meist unproblematisch ist, gibt es Situationen, in denen man besser darauf verzichtet.
Bei extremer Hitze – etwa 35 °C in direkter Sonne – kann die Kombination aus Solarladung und hoher Leistungsabgabe zu starker Belastung führen.
Auch leistungsintensive Geräte wie Induktionskochfelder oder Haartrockner sollten besser betrieben werden, wenn die Station nicht lädt. Hohe Leistung + Ladevorgang = hohe Innentemperaturen.
Außerdem schalten manche Hersteller den AC-Ausgang während des Ladevorgangs aus Sicherheitsgründen automatisch ab. In diesem Fall entscheidet die Powerstation für Sie.
Fazit
Kann man eine tragbare Powerstation während des Ladens nutzen? Auf jeden Fall. Das ist die Kurzantwort.
Doch auch wenn Pass-Through im Allgemeinen sicher und weit verbreitet ist, lohnt es sich, die Batterie pfleglich zu behandeln.
Nutzen Sie die Funktion, wenn Sie sie benötigen.